30 Jahre URCSA

(Foto: URCSA)

In der letzten Woche hat die südafrikanische Partnerkirche der Evangelisch-reformierten Kirche, die Uniting Reformed Church of Southern Africa (URCSA), ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert.

Die URCSA gründete sich kurz vor den ersten freien und allgemeinen Wahlen in Südafrika 1994 als Zusammenschluss der Dutch Reformed Mission Church (DRMC) und der Dutch Reformed Church in Africa (DRCA). Damit fusionierten die reformierte Kirche der Farbigen und die der Schwarzen, ein wichtiger Schritt im Kampf der Kirchen gegen die Apartheid.

Die URCSA feierte ihr Jubiläum vom 11. bis 14. April mit einer internationalen ökumenischen Konferenz in Durban und einem abschließenden Festakt mit 1000 Gästen. Aus Deutschland nahmen Landessuperintendent Dietmar Arends und Pfarrerin Stefanie Rieke-Kochsiek (beide Lippische Landeskirche), Hannes Brüggemann-Hämmerling (Generalsekretär des Reformierten Bundes) sowie Kirchenpräsidentin Susanne bei der Wieden und Pastorin Antje du Plessis (Georgsdorf) an der Konferenz teil.

Die Kirchenpräsidentin hielt in Durban einen Vortrag über den wachsenden Rechtsextremismus in den europäischen Staaten. Sie sagte: „Es ist wichtig, dass die Kirchen in ihrer Erinnerungskultur nicht nachlassen und weiterhin an die Verbrechen der Nazi-Ära und ihre Wurzeln in der völkischen Ideologie erinnern. „Dabei müsse die Rolle der Kirchen kritisch reflektiert werden. Bei der Wieden betonte: „Wir müssen den Satz "Nie wieder" lebendig halten.“

Ein wichtiges Thema der Konferenz war auch das Bekenntnis von Belhar, das die Überwindung der Apartheid zur Bekenntnisfrage erklärte. Die URCSA übernahm dieses 1986 formulierte theologische Positionspapier der DRMC und erklärte es für sich zum verbindlichen Bekenntnis. Bis heute ist es mit seiner starken Betonung von Einheit, Versöhnung und Gerechtigkeit ein treibender Impuls.

Die Wurzeln der Partnerschaft zwischen der Evangelisch-reformierten Kirche und der URCSA liegen in den 1970er Jahren, in der Zeit des Kampfes gegen die Apartheid in Südafrika. Reformierte aus Deutschland unterstützten den "Broederkring", einen Zusammenschluss junger schwarzer und farbiger Theologen. Heute tragen die Lippische Landeskirche, der reformierte Bund und die Evangelisch-reformierte Kirche die Partnerschaft zur URCSA, verschiedene Kirchengemeinden unterhalten daneben Partnerschaften zu südafrikanischen Gemeinden.

18. April 2024
Ulf Preuß, Pressesprecher

Informationen auf der Webseite der URCSA

 

Foto oben: Das Moderamen der URCSA zusammen mit den ökumenischen Gästen, darunter Pastorin Antje du Plessis (links) und Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden (dritte von links).

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